Nikolaus, Christkind, Weihnachtsmann im 21. Jahrhundert
Bald ist Heiligabend. Irgendwie ist jeder damit beschäftigt, sich darauf vorzubereiten. Aber: Geschenkeaustausch wird es auch dieses Jahr nicht überall geben. Ein Wunschzettel ist oft sehr lang. Egal ob grosse oder kleine Wünsche, sie können oft nicht alle erfüllt werden.
Kinder freuen sich über Geschenke. Der Preis ist oft zweitrangig, denn Kinderwünsche sind nicht immer mit Geld zu bezahlen. Wer sein Kind vorher fragen muss, hat den Wunschzettel nicht verstanden. Oft kommt es vor, dass Mutter oder Vater nicht immer bereit oder in der Lage sind, jeden Wunsch zu erfüllen. Da kommt es schon mal vor, dass Kinderaugen suchen und nicht das finden, was sie sich erhofften.
Überall sehen wir in Einkaufsstrassen und an Häuserwänden einen Weihnachtsmann. Er hat den traditionellen Nikolaus von Myra fast überall verdrängt.
War es noch vor Jahren Nikolaus in Begleitung von Knecht Ruprecht, der am 6. Dezember den Kindern kleine Geschenke brachte, ist es heute viel zu oft der sogenannte Weihnachtsmann. Auf Weihnachtsmärkten wird die Tradition vieler Generationen verdrängt durch diesen Mann, eine Erfindung, die uns seit 1931- Coca Cola jeder Jahr aufs Neue präsentiert. Kinder werden kilometerweit zu Supermärkten gefahren, um den nett beleuchteten Coca-Cola-Truck zu sehen. Damit werden die Geschenke angeliefert, denken sie sich.
Wer oder was ist nun aber das Christkind? Ich kann da nur für mich sprechen. Das war so ein kleines Mädchen, dass die Geschenke an Weihnachten brachte. Ganz unbemerkt kam es immer dann, wenn ich abgelenkt und mit Glanz in den Augen, darauf wartete, dass ich es auch nur einmal zu Gesicht bekam.
Sie war immer die jenige, die vom Nikolaus geschickt wurde, um meine Wünsche mehr oder wenigen zu erfüllen, die er nicht am 6.Dezember schaffte, denn auch damals gab es schon Zeitmangel in der Weihnachtszeit. So habe ich es lange Zeit erzählt bekommen, obwohl nie alle meine Wünsche erfüllt wurden und trotzdem war ich ein zufriedenes Kind.
Es war eine schöne Zeit, die ich heute vermisse. Kinder wachsen heute, im 21.Jahrhundert, mit Weihnachtsmann und seinen neuzeitlichen Traditionen auf. Nicht zu vergleichen mit dem, was ihre Eltern und Grosseltern erleben dürften.
Schade für die Kinder, ein grosses Geschäft für den Weihnachtsmann. Er hat mit seinem chicen roten Mantel das geschafft, was sich die Weihnachtsindustrie gewünscht hatte. Die Verdrängung von Nikolaus mit seinem Helfer Knecht Ruprecht und dem Christkind.
Eine schöne Bescherung wünsch ich euch, egal ob mit oder ohne Tradition.