Polnischer Telefondienstleister: Mobile Gateway-lockt mit Kurzmitteilungen in die Kostenfalle
Polnischer Telefondienstleister lockt mit Kurzmitteilungen in die Kostenfalle
Das Inkassounternehmen Euroliquid OHG versendet zurzeit vermehrt im Auftrag der polnischen Firma Mobile Gateway Poland (MGP), Staszica 22, PL 47-400 Racibòrz, Rechnungen über mehrere hundert Euro.
Alles beginnt damit, dass Telefonkunden ganz unverhofft eine SMS oder MMS von einer scheinbar ganz normalen Handynummer erhalten. In dieser Nachricht steht etwa folgender Text: “Info Ihres Netzbetreibers. Die Bildmitteilung, die Sie erhalten haben, können Sie jetzt auf Ihr Mobiltelefon laden. Antworten Sie mit MMS, um diese abzurufen.”
Jeder, der darauf geantwortet hat, bekommt dann eine weitere SMS, mit dem Hinweis
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Rechtsanwalt Dominik Heer von der Rechtsanwaltskanzlei Schulz & Specht aus Rostock meint dazu:
“Betroffene Telefonkunden, die eine Kurzmitteilung von diesem Anbieter erhalten, sollten auf keinen Fall mit einer Kurzmitteilung antworten oder gar ihre Adresse herausgeben.”
Kunden, die bereits eine Rechnung erhalten haben, rät Rechtsanwalt Heer zum Gegenangriff:
“Da aus meiner Sicht gerade kein rechtsgültiger Vertrag zustande gekommen ist, muss auch nichts gezahlt werden.
Auch das sogenannte Kleingedruckte auf der Homepage des polnischen Anbieters hat keine rechtlich relevante Bedeutung.
In weiteren Mitteilungen fordert der polnische Anbieter außerdem dazu auf, Nachfragen über eine kostenpflichtige 01805-Nummer zu klären. Rechtsanwalt Dominik Heer rät dazu, auf keinen Fall diese Nummer anzurufen. “Außer zusätzlichen Telefonkosten wird der betroffene Telefonkunde mit einem solchen Anruf nichts erreichen.”, so Rechtsanwalt Dominik Heer.
Vielmehr sollten sich die Betroffenen schriftlich gegen die Forderung wehren und zur Beweisführung unbedingt die SMS bzw. MMS speichern.