Proinkasso GmbH setzt auf Dummenfang

Viele Leute haben dieser Tage ein Mahnschreiben erhalten, worin sie aufgefordert werden, eine noch offene Rechnung umgehend zu begleichen. Die angeblich ausstehende Summe von 49,90 Euro ist laut dieser Benachrichtigung mittlerweile durch Mahn-, Lastschrift- und Inkassokosten auf eine Gesamthöhe von 130,61 Euro angestiegen.
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Diese Schreiben verschickt die Firma „Proinkasso GmbH“ aus Hanau.
In den Schreiben, die in den Briefkästen landeten, heißt es:
… unser Mandant (CC Profi) hat uns bevollmächtigt, die unten aufgeführte und gemahnte Forderung aus Ihrer Anmeldung zum Direkt Gewinn24 einzuziehen“. Die Adressaten sollen die 130,61 Euro „innerhalb der nächsten 7 Tage“ auf das Konto einer „Kanzlei K. Strassburg“ in Frankfurt/Main überweisen.
Für den Fall, dass sie das nicht tun, wird ihnen unter anderem Zwangsvollstreckung, Pfändung ihrer Bezüge und ein Eintrag in Schuldnerverzeichnisse angedroht.
Das Kuriose ist, dass niemand etwas mit diesem Gewinnspielunternehmen zu tun gehabt hat, das Schreiben ist immer das gleiche, die Summe ist immer die gleiche – es unterscheiden sich lediglich die Aktenzeichen, die Kundennummer sowie Name und Adresse des Empfängers. Und dann liegt ein Gesprächsprotokoll von einem Telefonat bei, das beweisen soll, dass es einen telefonischen Vertragsabschluss gegeben hat. Dieses angeblich mitgeschriebene Gespräch ist frei erfunden.
Das Inkassobüro setzt auf Dummenfang. In dem vermeintlichen Protokoll eines Telefonats werden etliche Fragen eines Callcenter-Mitarbeiters aufgelistet, beispielsweise
„Sie nehmen an dem Spiel (…) mindestens von (…) bis (…) teil“, auf die jeweils mit „ja“ geantwortet wird. Dieser „Beleg“ erfüllt einzig den Zweck, die Angemahnten ins Grübeln zu bringen: „Habe ich da etwas Dummes gemacht und es verdrängt?“
In größeren Familien ist vielleicht auch schwer nachvollziehbar, wer wann mit wem am Telefon gesprochen hat.
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