RTL Panne: Darsteller in “Explosiv” Swinger-Club Reportage unverpixelt
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, beschäftigte eine folgenschwere Datenschutzpanne bei RTL kürzlich die Gerichte.
Der Fernsehsender hatte in der Sendung „Explosiv“ eine Reportage über Swinger Clubs ausgestrahlt.
Den freiwilligen Statisten wurde zugesichert, dass jeder, der unerkannt bleiben möchte, verpixelt werde.
Doch dann die Panne:
Ein “Jungredakteur” der Produktionsfirma hatte “vergessen”, die Personen zu “verpixeln”. RTL ging davon aus, dass die Gefilmten ihr Einverständnis gegeben hatten, als es den Beitrag übernahm, ohne dass die Protagonisten unkenntlich waren.
Die bloßgestellten Swinger Club Besucher begehrten daher gerichtlich die Zahlung einer Entschädigung.
Das Gericht hielt den Fauxpas der Produktionsfirma und die damit verbundene Bloßstellung der Akteure nicht für so schwer schwerwiegend, dass es in diesem Fall eine entschädigungswürdige Persönlichkeitsrechtsverletzung annahm.
Das Gericht kam am Ende zu einem beinahe salomonischen Urteil. Einerseits hätten die Eltern sich bewusst filmen lassen und die RTL-Zuschauer wüssten nun, wer eigentlich Swingerclubs besucht.
So sehen solche Leute also aus, müsste man derartiges in Russland drehen, wäre das für den Zuschauer kaum von Interesse.
Deshalb könnten die Eltern quasi eine Gebühr von 200 Euro pro Person einfordern. Der Vergleichsvorschlag, dass Sender und Produktionsfirma 400 Euro Honorar und Anwaltskosten von 2.600 Euro zahlen, wurden sowohl von der Familie als auch den Angeklagten angenommen.
Quelle: Datenschutzbeauftragter-info.de