Senioren Betrogen – mehr als 7 Jahre Haft dafür
Vor fast drei Jahren, am 4. Oktober 2010 begann der Mammut-Prozess gegen Telefonabzocker vor dem Landgericht Essen. Nun, nach 116 Prozesstagen ist das Verfahren beendet.
Zu sieben Jahren und drei Monaten Haft wegen „gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs“ verurteilte die XXI. Strafkammer den Hauptangeklagten Ahmet Al.
Die Komplizen des 37-Jährigen bekamen fünf beziehungsweise drei Jahre und neun Monate Gefängnis.
Die miese Masche:
Die Angeklagten hatten sich zuerst ganz bewusst „hilfsbedürftige ältere Mitbürger“ als Zielgruppe ausgesucht. In großem Stil hatte dann die mutmaßliche Bande diese Personen anrufen lassen und ihnen Einträge in Internet-Gewinnspielen vorgegaukelt.
Um zu kündigen, müssten sie 89,85 Euro zahlen, wurde ihnen gesagt. Viele Senioren zahlten…
Selbst wenn sie keinen Computer mit Internet-Anschluss besaßen.
Wie skrupellos und Dreist die Abzocker vorgingen, bewiesen unter anderem abgehörte Telefongespräche, worin sich die Angeklagten sich über ihre Opfer lustig gemacht hatten. Sinngemäß hieß es in einem dieser Anrufe:
„Jeden Tag stehen in Deutschland zigtausende Idioten auf. Ein paar davon muss ich haben.“
Selbst vor Gericht versuchten die Angeklagten und deren Anwälte zu tricksen. Richter Volker Wrobel fand im Urteil deutliche Worte und warf den Verteidigern Verzögerungstaktik vor.
Namentlich sprach er die Duisburger Anwälte Prank, Ceylan und Noch an. Mit über 300 Anträgen, deren Sinn oft nicht eindeutig gewesen sei, hätten sie sich „im Grenzbereich versuchter Strafvereitelung“ bewegt.
Quelle: der westen