Senioren- Ein Verkehrsrisiko?
1,7 Millionen Menschen, die zwischen 75 und 84 Jahre alt sind, besitzen in Deutschland ein Auto. Immer häufiger bauen sie Unfälle, nicht selten mit tödlichem Ausgang.
Abhilfe schaffen könnte ein Gesundheitscheck für Senioren, um die Fahrtauglichkeit zu prüfen. Doch Regierung und Verkehrsclubs weigern sich hartnäckig dagegen. Die Reformgegner setzen dabei weiterhin auf Freiwilligkeit, obwohl die neue EU-Richtlinie eine Prüfung für ältere Kraftfahrer vorsieht.
Viele ältere Autofahrer sind gesundheitlich eingeschränkt. Sie sehen schlechter, reagieren langsamer und stehen häufig unter Medikamenteneinfluss. Schon heute ist absehbar, dass der Anteil älterer Autofahrer steigt. In 30 Jahren werden 18 Prozent der Bevölkerung über 80 Jahre alt sein. Verkehrsexperten warnen, weil es dadurch zu einem weiteren Anstieg der Unfallraten kommen könnte.
Sie fordern ein Gesetz, das ältere Autofahrer zwingen soll, ihre Fahrtauglichkeit regelmäßig zu testen. Ein Führerschein-TÜV für Senioren?
Der Film schildert die Hintergründe dieser aufgeheizten Debatte und zeigt, wie schwer sich die Betroffenen tun mit der Entscheidung für oder gegen das Autofahren.
Die Straßenverkehrsbehörde Schleswig-Flensburg indessen versucht ältere Autofahrer mit kostenlosen Bustickets zu motivieren, freiwillig auf ihre Fahrerlaubnis zu verzichten. Fachdienstleiter Rainer Stiemcke: “Das ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Am Ende muss der Gesetzgeber entscheiden, ob es nicht sinnvoller wäre, Gesundheitschecks für Senioren anzuordnen.”