Angriffe auf mobile Endgeräte werden bei Cyberkriminellen immer beliebter. Jeder zweite Anwender von Android und Apple-Produkten war im letzten Jahr einem Cyberangriff ausgesetzt. Mac-OS-X-User waren im selben Zeitraum durchschnittlich neunmal mit einer Cyberbedrohung für das Betriebssystem konfrontiert.

So entdeckte der Sicherheitssoftwarehersteller Kaspersky in den Jahren 2014/15  “4.643.582” schädliche Installationspakete und “295.539” neue mobile Schadprogramme, des weiteren “12.100” mobile Bank-Trojaner, die es auf die Smartphones der Nutzer abgesehen hatten.

Das Smartphone ist endgültig beim Konsumenten angekommen

In den letzten beiden Jahren wurden zum ersten Mal weltweit mehr Smartphones als normale Handys verkauft. Das herkömmliche Handy ist sozusagen schon fast ein Auslaufmodell. Kein Wunder: Die Datenmengen und Informationen, die Kriminelle vom Smartphone abgreifen können, sind um ein vielfaches höher, als auf dem heimischen Desktop-Computer.

Für Kriminelle interessante und auslesbare Daten sind zum Beispiel:

• Passwörter
• Account-Daten
• Bank- und Kreditkartendaten
• SMS- und E-Mail-Verkehr
• Telefon- und E-Mail-Kontakte
• Orts- und Positionsdaten des Smartphones
• Kamerabilder und Fotos
• Mikrofon abhören
• Je nach Handymodel Gesichtserkennung und Fingerabdruck

Für die Cyberganster erleichternd kommt noch hinzu, dass Smartphones häufig in ungesicherten öffentlichen Netzwerken genutzt werden. Zudem herrscht im öffentlichen Raum die Möglichkeit eines leichten physischen Zugriffs in Form von Diebstahl oder Ausspähen des Passwortes. Die gute Nachricht ist, dass 98% aller mobilen Angriffe auf das Betriebssystem Android abzielen. Nutzer von Windows Phone, iOS oder Blackberry sind noch relativ sicher. Android User hingegen sollten folgende Punkte beachten:

• Malware meiden

Android ist ein sehr offenes Betriebssystem. Nutzern wird erlaubt, Apps aus Fremdquellen zu laden und zu installieren. Leider sind diese Apps die größte Gefahr für das Betriebssystem. Die Chance, sich mit Malware zu infizieren, ist also sehr gross. Nutzer sollten im Menüpunkt Einstellungen / Sicherheit / unbekannte Quellen den Haken, zum Laden aus unbekannten Quellen, entfernen und nur im relativ sicheren Google App Store Programme laden.

Auf unsere Nachfrage gibt uns die Antivirenschmiede “Kaspersky” wertvolle Sicherheitstipps für den Umgang mit dem Smartphone.

• Lassen Sie die Sperre aktiviert

Achten Sie darauf, dass die Bildschirmsperre Ihres Telefons stets aktiviert ist. So werden Risiken eingeschränkt, sollte es je in die Hände von Cyberkriminellen fallen.

• Verschlüsseln Sie Ihre vertraulichen Daten

Wenn Ihr Telefon über Funktionen zur Datenverschlüsselung verfügt, achten Sie darauf, dass Sie diese nutzen. Sollte Ihr Telefon einmal gestohlen werden, können Kriminelle nicht auf Ihre auf dem Telefon gespeicherten persönlichen Daten zugreifen, wenn diese bereits verschlüsselt wurden.

• Beobachten Sie, wie sich Apps auf Ihrem Telefon verhalten

Seien Sie auf der Hut beim Erteilen von Zugriffsberechtigungen bzw. -anfragen von Programmen auf Ihrem Telefon. Dies ist besonders bei Android-Smartphones wichtig.

• Schützen Sie Ihr Android-Smartphone und Ihre Daten

Viele Benutzer, die nicht einmal im Traum Ihren Laptop, PC oder Mac ohne eine Antiviren-Software benutzen würden, vergessen, dass die Smartphones von heute leistungsstarke Computer sind und somit sehr anfällig für dieselben Risiken, wie herkömmliche Geräte. Achten Sie darauf, auf allen mobilen Geräten bewährte Antiviren-Programme zu verwenden, und stellen Sie sicher, dass die Viren-Datenbanken regelmäßig aktualisiert werden.

• Seien Sie auf der Hut vor Jailbreaking/Rooting

Auch wenn es manchmal verlockend sein kann, sein Telefon zu rooten oder zu knacken, um auf bestimmte Apps oder Dienste zugreifen zu können, darf man dabei nicht vergessen, dass dies zur Umgehung von Sicherheitsvorkehrungen führt. Um mit Ihrem Telefon und Ihren Daten stets auf der sicheren Seite zu sein, vermeiden Sie, dieses zu rooten oder zu knacken.

• Schalten Sie Bluetooth immer aus, wenn Sie es nicht benötigen.

Wenn Sie Ihre Bluetooth-Verbindung nicht nutzen, ist es empfehlenswert, diese auszuschalten. So ist Ihr Telefon weniger anfällig für Cyber-Angriffe und darüber hinaus hält der Akku des Telefons länger.

• Wählen Sie eine Smartphone-Sicherheitslösung mit Diebstahlschutz-Funktionen

Manche Smartphone-Sicherheitsprodukte enthalten eine Vielzahl an Diebstahlschutz-Funktionen, mit Hilfe derer Sie Fernzugriff auf Ihr verlorenes oder gestohlenes Telefon erhalten. So können Sie es sperren, Daten löschen und seinen Standort ermitteln.