Einbruchdiebstahl
Schützen Sie Ihr Heim vor Ganoven
Alle acht Minuten ein Einbruch in der Deutschschweiz, in der Westschweiz oder im Tessin. 45 Prozent aller Hausratsschäden gehen laut einer Untersuchung auf das Konto von Einbrechern. Jeder zweite Einbruch kostet die Hausratversicherungen mehr als 5.000 Franken.
Nicht nur diejenigen, die in Urlaub fahren, sollten sich über einen geeigneten Einbruchschutz Gedanken machen. Denn auch in kurzen Momenten der Abwesenheit können Diebe in Ihr Haus eindringen und große Schäden anrichten. Um zu Hause für ausreichend Sicherheit zu sorgen, empfiehlt es sich daher, einige Vorkehrungen zu treffen.
Einbruchschutz an Türen und Fenstern
Türen und Fenster gehören zu den größten Schwachstellen, da sie häufig nicht richtig schliessen oder der Schliesszylinder der Türschlösser zu weit übersteht. Mit Brechstange, Schraubenzieher oder Zange lassen sie sich leicht öffnen und stellen so für Einbrecher keine große Hürde dar, um in Ihr zu Hause zu gelangen. Die Polizei empfiehlt daher einen Schutz durch entsprechende mechanische Elemente.
Risikofaktoren beseitigen
Aber auch wenn Sie spezielle einbruchsichere Fenster installiert haben und mit einer massiven Haustür den Schutz vor Langfingern erhöhen, sollten Sie Risikofaktoren beseitigen, die dem Dieb den Einstieg in Ihr zu Hause erleichtern könnten. Hierzu zählen gekippte Fenster oder Balkontüren: Mit Leichtigkeit und in kurzer Zeit gelingt es Einbrechern sich Zugang zu Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu verschaffen. Auch Zusatzsicherungen wie Schlösser und Riegel an Fenstern und Türen bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor Einbruch. Sie erschweren den Einstieg, so dass die Wahrscheinlichkeit steigt, den Täter auf frischer Tat zu erwischen.
Präventives Verhalten entscheidend
Entscheidend ist allerdings Ihr präventives Verhalten. Achten Sie darauf, bei Abwesenheit alle Fenster und Türen geschlossen zu halten. Beseitigen Sie außerdem jegliche Einstiegshilfen, wie herumstehende Leitern, Gartenmöbel oder Mülltonnen. Tipp: Täuschen Sie Ihre Anwesenheit vor! Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich beispielsweise die Beleuchtung im Garten oder einzelnen Räumen im Haus auch während Ihrer Abwesenheit einschalten.
Der Grund: Im Falle eines Einbruchs prüfen Versicherungsgesellschaften Ihr Verhalten auf Fahrlässigkeit. Einbrüche, die durch geöffnete Fenster oder herumliegende Einstiegshilfen erleichtert wurden, können als Fahrlässigkeit ausgelegt werden, so dass Sie keinen Schadensersatz von der Versicherung erhalten.
Billigware bietet keinen Schutz vor Einbrechern
Wer ganz sicher gehen will, sollte die Installation eines elektronischen Sicherheitssystems in Betracht ziehen. Alarmanlagen sind zwar in der Anschaffung teuer, bieten allerdings eine ideale Ergänzung zu mechanischen Sicherungssystemen und runden so den Einbruchschutz für Ihr Zuhause ab. Hierbei unterscheidet man zwischen reinen Einbruchmeldeanlagen und Gefahrenwarnanlagen.
Eine Einbruchmeldeanlage reagiert direkt auf unerwünschte Eindringlinge und stört deren Vorgehen durch Lärm. Optional können Sie diese Alarmanlage mit einer lautlosen Weiterleitung an einen Sicherheitsdienst versehen, der im Notfall zu Ihrem Eigenheim fährt, um den Einbrecher zu schnappen.
Gefahrenwarnanlagen melden nicht nur Einbrüche, sondern informieren über den kompletten Sicherheitszustand der Wohnung. Sie warnen per internem Alarm oder Fernalarm sogar vor Rauchentwicklung, Gas- und Wasseraustritt. Hierfür werden neben herkömmlichen Alarmanlagen auch Rauch-, Gas- und Wassermelder mit der Alarmzentrale verbunden.
Unsere Tipps gegen Einbrecher
- Vorsicht beim Verstecken der Schlüssel: Diebe schauen gerne unter Fussmatten, in Milchkästen oder Blumentöpfen nach Schlüsseln.
- Augen auf bei verdächtigen Zeichen an Wänden oder Türen. Mittels sogenannter Gaunerzinken kommunizieren Kriminelle untereinander. Ein «X» beispielsweise bedeutet: Einbruchsvorbereitungen laufen, ergiebiges Objekt.
- Halten Sie die Fenster in Abwesenheit geschlossen. Auch ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster. Da ist es egal, ob man nur mal für zehn Minuten zum Bäcker geht – weil auch diese zehn Minuten reichen.
- Ziehen Sie Türen nicht bloß zu, sondern schließen Sie ab. Sonst ließen sich Türen in wenigen Sekunden öffnen.
- Lassen Sie besonders in Mehrfamilienhäusern Vorsicht walten. Auch die Eingangstür unten sollte immer geschlossen sein und nicht für jeden geöffnet werden. Bevor man auf den Tür-auf-Knopf drückt, sollte man darauf achten, wer da ins Haus will und mal nachfragen, zu wem derjenige überhaupt will.
- Vermeiden Sie deutliche Signale für Abwesenheit. Einbrecher möchten meist nicht auf Bewohner treffen und halten nach leeren Wohnungen Ausschau. Also machen sie nicht unnötig auf lange Urlaube aufmerksam: nicht auf Facebook, nicht auf dem Anrufbeantworter und auch nicht per Zettel an der Haustür.
Grundsätzlich gilt
Die Wohnung sollte stets einen bewohnten Eindruck machen. Wer im Urlaub ist, sollte Vorkehrungen treffen.
- Wer für längere Zeit weg ist, kann Nachbarn oder Freunde bitten, den Briefkasten zu leeren und ab und an nach dem Rechten zu sehen.
- Technische Hilfsmittel suggerieren Anwesenheit. So helfen Meder zufolge zum Beispiel Zeitschaltuhren, die das Licht, die Rollläden oder sogar das Radio steuern.
Nachbarschaftshilfe spielt eine große Rolle
Nachbarschaftshilfe spielt generell eine große Rolle bei der Einbruchsprävention. Wenn man in der Nachbarschaft etwas Verdächtiges beobachtet, sollte man die Polizei per Notruf 117 rufen. Kostenlose Informationen rund ums Thema Einbruch und Prävention gibt es in den Dienststellen der Schweizer Polizei. Vielerorts stehen dafür eigene Sicherheitsberater bereit.