Spitzenmedizin für Kinder in NRW-Vom Zwerchfellschrittmacher bis zum jahrzehntelangen Kampf gegen Knochenkrebs
Die Kinderinsel in Siegen ist einzigartig in Deutschland. Auf dieser Intensivstation wohnen Kinder mir einer Atemlähmung. Einigen gibt Dr. Rainer Blickheuser von der DRK-Kinderklinik durch die Implantation eines Zwerchfellschrittmachers eine neue Lebensqualität.
Rund 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche müssen jährlich für mehrere Tage oder Wochen in einem nordrhein-westfälischen Krankenhaus behandelt werden. In den allermeisten Fällen sind die kleinen Patienten nach ihrer Entlassung schnell wieder gesund.
40jähriger Kampf gegen Knochentumor
Für Kinder mit seltenen oder lebensbedrohlichen Krankheiten forschen engagierte Mediziner teilweise seit Jahrzehnten nach neuen Behandlungsmöglichkeiten. Kliniken und Ärzte aus Nordrhein-Westfalen stehen dabei vielfach an der Spitze der medizinisch-wissenschaftlichen Forschung in Deutschland und Europa.
In Münster kämpft Prof. Dr. Heribert Jürgens mit seinem Team seit 40 Jahren gegen das Ewing-Sarkom – einen aggressiven Knochentumor bei Kindern. Dies sind nur zwei Beispiele von insgesamt 19 Projekten, die die Techniker Krankenkasse (TK) in einer neuen Broschüre vorstellt.
“Mit ‘TK-Netzwerk Spitzenmedizin für Kinder in NRW‘ wollen wir Eltern, deren Kinder lebensbedrohlich erkrankt sind, Mut machen”, sagt Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung NRW.
Die 19 Mediziner erläutern ihre Forschungen und neuen Behandlungsmethoden jeweils in einem Interview. Dabei reicht das medizinische Spektrum von der genetischen Erforschung und Behandlung seltener Stoffwechselkrankheiten über eine multimodale Therapie bei Epilepsie bis hin zu pädiatrischen Herzoperationen.
Erfolge in Datteln, Aachen und Köln
Das Deutsche Kinderschmerzzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln unter der Leitung von Prof. Boris Zernikow wird ebenso vorgestellt wie die Forschungen von Prof. Beate Herpertz-Dahlmann von der Uniklinik Aachen zu Essstörungen in der Pubertät. Prof. Thomas M. Boemers berichtet von seinen Erfolgen bei der operativen Behandlung von angeborenen Fehlbildungen des Genital- und Darmtrakts.
In Köln widmen sich gleich zwei Ärzte den Erkrankungen des Bewegungsapparates. Dr. Oliver Semler hat dort ein interdisziplinäres Zentrum für die Behandlung der Glasknochenkrankheit aufgebaut. Prof. Eckhard Schönau setzt die von der NASA erprobte Vibrationstechnologie des “Galileo” in seinem Programm “Auf die Beine” ein.
Im letzten Interview berichtet Dr. Carola Hasan vom Kinder-Palliativzentrum in Datteln über ihre Arbeit mit sterbenden Kindern.
NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens dankt in ihrem Grußwort allen Einrichtungen der pädiatrischen Spitzenmedizin.
“Sie leisten einen unersetzlichen Beitrag und geben vielen Patienten Hoffnung. Ich wünsche mir, dass diese Broschüre dazu beiträgt, die vorhandenen Möglichkeiten der Versorgung noch bekannter zu machen, und so Eltern und Angehörigen den Zugang zu diesen Angeboten erleichtert.”