Tatort Internet – Kinder als Beuteschema
Der Missbrauch fängt meist am Rechner an. Immer wieder werden Kinder in Chatforen, wie z.B. bei knuddels.de, durch erwachsene Personen sexuell belästigt. Knuddels.de hat rund 2,4 Millionen registrierte Nutzer.
Die Betreiber sind von ihren Sicherheitsmaßnahmen überzeugt. Chatverläufe würden überwacht, mit dem Notrufbutton können Verstöße gemeldet werden.
Dennoch kommt es immer wieder zu sexuellen Belästigungen von Minderjährigen. Das Versenden von Bildern mit pornografischen Inhalten gehört dazu.
Wie viele Kinder auf diese Weise attackiert werden, kann nur geschätzt werden.
Die Polizei geht jährlich von tausenden Opfern aus, die danach meist unter Angstzuständen und Depressionen leiden.
Doch wie kann man die Männer finden, bevor sie ihren potentiellen Opfern zu nahe kommen? Selbst spezialisierte Beamte des bayerischen Kriminalamtes haben es schwer, die Täter zu ermitteln. Die sind oft nur anhand der IP-Adresse ihrer Computer zu identifizieren – der persönlichen Kennung jedes Rechners.
Das Problem: Die Internetanbieter können nach aktueller Gesetzeslage mit den elektronischen Adressen ihrer Kunden machen was sie wollen.
Dazu Mandy Werner, Therapeutin von “Dunkelfeld” einem weltweit einzigartigen Projekt der Charité Berlin- über Pädophile:
“Dunkelfeld” – Dort finden pädophil veranlagte Männer Unterstützung, bestenfalls bevor sie straffällig werden. Sie erklärt, was die vorwiegend männlichen Täter antreibt.
“Sexualstraftäter bilden zwei Gruppen. Nämlich Männer, die leicht verfügbare Opfer sich suchen, deshalb Grenzen überschreiten, Gesetze verletzen, Kindesmissbrauch begehen. Und andere Männer, bei denen die Straftat Ausdruck einer Störung der sexuellen Präferenz, also in dem Fall der Pädophilie ist.”
Mandy Werner, Therapeutin.
Quelle: MDR