Trennungsangst bei Kindern – Eltern können Auslöser sein
In Niedersachsen wurden fast 2.500 Vor- und Grundschüler aufgrund vorhandener Trennungsängste therapiert. Sie fürchten sich ohne Mama oder Papa allein zu sein und weigern sich beispielsweise morgens in die Schule zu gehen.
Weinen, Wutausbrüche und Anklammern sind typische Verhaltensweisen:
Nach Einschätzung der Techniker Krankenkasse benötigt jedoch nicht jedes Kind mit Trennungsängsten eine Therapie. “Die Krankenkassen und damit die gesetzlich Versicherten füllen hier eine Lücke”, sagt Dr. Sabine Voermans, Leiterin der TK-Landesvertretung Niedersachsen.
Viele Eltern wollen ihr Kind fit für die Schule machen und bauen zum Teil mit Therapiewünschen auch Druck auf die Kinderärzte auf:
Trennungsängste sind in der kindlichen Entwicklung normal. Die TK empfiehlt daher den Eltern, diese Phase des Kindes zunächst zu beobachten, denn sobald der erste Freund gefunden ist und die Schule zum Alltag gehört, verschwinden meist auch die Ängste.
“In den meisten Fällen ist es die Angst der Eltern, die sich auf das Kind überträgt”, so Dr. Johann Böhmann, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin in Delmenhorst.
Helikoptereltern:
“Meistens drückt sich diese in Form von bestimmten Erziehungsmechanismen aus. Wenn beispielsweise Mutter oder Vater zu sehr klammern und ihre Kinder vor schlechten Erfahrungen schützen wollen, können Kinder Angst vor neuen Erfahrungen und vor Trennungssituationen entwickeln. Diese Helikopter-Eltern, wie man sie heutzutage nennt, hemmen ihre Kinder oft in der Entwicklung”.
Rat bekommen Eltern beim Kinderarzt. Informationen und Tipps rund um das Thema Kindergesundheit erhalten TK-versicherte Eltern außerdem beim TK-Familientelefon unter der Telefonnummer: 040 – 8550 60 60 50.