Unseriöse Jobangebote
Geldmacherei auf Kosten von Arbeitswilligen
Die Zeitungsanzeige klingt verlockend: “Nebenjob! Angenehme leichte Tätigkeit für Berufstätige und Rentner“. Was sich zunächst nach einer lukrativen Verdienstmöglichkeit anhört, ist in Wahrheit eiskalte Geldmacherei. Hinter den Job-Anzeigen stecken oft unseriöse Firmen, die auf Kosten von Arbeitslosen und Rentnern Kasse machen.
Wer sich bewirbt, wird zu einem Seminar in ein Hotel oder Gasthaus eingeladen. Bevor die Interessenten mit der Arbeit anfangen, sollen sie aber zunächst für eine Ausbildung zahlen. Kosten: Mehr als 4000 Euro. Das Geld sei bei den guten Verdienstmöglichkeiten, die sich aus dem Seminar in Zukunft ergeben würden, gut angelegt, sichern die Veranstalter den Jobinteressenten zu. Trainer im Seminar machen vollmundige Versprechen über das mögliche Einkommen.
Nach ähnlichem Strickmuster arbeitet auch die Partner-Computer-Group, vor der wir schon mehrmals warnten, und die nun mit allen Mitteln versucht, Berichterstattungen zu unterdrücken.
Ein anderer bekannter Name in diesem Geschäft ist die Firma PPV. Deren Chefin und andere Beteiligte verurteilte das Landgericht Leipzig im vergangenen Jahr zu 18 Monaten Freiheitsstrafe – wegen unerlaubter progressiver Kundenwerbung. Das Verfahren ist jedoch noch nicht beendet. Die Angeklagten gingen in Revision. Der Bundesgerichtshof muss klären, ob das Urteil rechtskräftig ist. Solange gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.
Die Verbraucherschutzzentrale Sachsen-Anhalt warnt explizit vor der Firma “White Marketing Oasis” und anderen “unseriösen Firmen, denen es darum geht, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen”. “Vorsicht bei solchen dubiosen Jobangeboten”, rät Gabi Emmrich von der Verbraucherschutzzentrale Sachsen-Anhalt: “Wer als Betroffener schon auf die Masche reingefallen ist, sollte Strafanzeige stellen.”