Update zu Schleckers Datenpanne: Kundendaten im Internet
Das Ausmaß der Datenpanne auf Schlecker – Kunden ist bislang nicht absehbar. Der Deutsche Apothekerverband fürchtet aber, Anbieter gefälschter und nicht zugelassener Medikamente könnten die Kunden im Namen von Schlecker anschreiben.
Verbandsvorsitzender Fritz Becker forderte Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) auf, Schlecker “in die Schranken” zu weisen.
Die Drogeriemarktkette Schlecker äusserte sich zu den Vorwürfen wie folgt:
Die Daten sind nicht öffentlich im Web einsehbar gewesen. Es gab daher nach unserem derzeitigen Kenntnisstand nur einige wenige unbefugte Zugriffe auf die Daten, so lange das Datenleck bestand. Es sei umgehend geschlossen worden. Die Kunden würden informiert.
Unklar blieb aber, wie lange die Kundendaten abrufbar waren.
Schlecker fügte hinzu:
Der illegale Zugriff auf die Daten sei offenbar durch einen “internen Angriff” möglich geworden. Das Problem sei nicht im Schlecker-Onlineshop aufgetreten, sondern bei einem externen Dienstleister.
Zu den Kunden des externen Dienstleisters gehören nach “Bild”-Angaben unter anderem auch das Finanzministerium, die Allianz-Versicherung, das Bundesverwaltungsgericht und der SPD-Parteivorstand. Eine Bestätigung dafür gab es bisher aber nicht.
Die Drogeriemarktkette Schlecker hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
Der medienpolitische Sprecher der FDP im Bundestag, Burkhardt Müller-Sönksen, sagte der “Bild”:
“Es ist ein Skandal, dass auf diese sensiblen Daten öffentlich zugegriffen werden kann. Das ist grob fahrlässig, ein Verstoß gegen geltende datenschutzrechtliche Bestimmungen.”
Das Baden-Württembergische Innenministerium, in dessen Zuständigkeitsbereich Schlecker mit Unternehmenssitz in Ehingen fällt, teilte mit, man habe das Unternehmen zu einer Stellungnahme aufgefordert und wolle Gespräche zur Aufklärung der Angelegenheit führen.
Quelle: finanzial Times