Verbraucherrating: Falsche Einträge bei Schufa und Co.
Nicht nur die SCHUFA sammelt Daten über das Zahlungsverhalten von Verbrauchern. An sich ist die Idee nicht schlecht, denn auf diese Weise sollen Unternehmen vor Zahlungsausfällen und Bürger vor weiterer Verschuldung geschützt werden. Doch welche Daten über die eigene Person gespeichert sind, prüft kaum jemand.
Zum Beispiel wollte Barbara B. Ende 2008 nur einen neuen Mobilfunkvertrag haben, aber geriet dabei in eine unerfreuliche Verwechslungsgeschichte. Der Provider lehnte ab. Ob das an der Kreditwürdigkeit der Kundin lag? Von Mobilcom erhielt sie dazu keine Auskunft. Die kostenpflichtige Selbstauskunft bei der SCHUFA sollte weiterhelfen.
Klarheit brachte aber auch das nicht. Einen “Basis-Score” von etwa 98 bescheinigte die SCHUFA, eigentlich ein überdurchschnittlich guter Wert. Doch es gibt noch andere Unternehmen, so genannte Auskunfteien, die Verbraucherdaten bewerten, etwa Bürgel Wirtschaftsinformation, Arvato Infoscore oder Creditreform. Bürgel wies Barbara B. dann auch darauf hin, dass es eine schwarze Liste gebe, die nur von Telekommunikationsunternehmen geführt wird. Und eben dort befand sich in diesem Fall der Eintrag “Sperrung wegen Nichtzahlung”, veranlasst von Mobilcom.
Doch von offenen Rechnungen wusste Barbara B. nichts und ihr Handyvertrag war bereits regulär gekündigt worden. Fünf Monate später dämmerte es der abgelehnten Mobilcomkundin allerdings. In einem Anwaltschreiben forderte man von ihr, endlich die ausstehende Rechnung zu begleichen, später dann hieß es, ein ihr völliger unbekannter Mann habe den Betrag beglichen – Sie war schlicht mit einer Namensvetterin verwechselt worden. Geburtsjahr oder Kundennummer hatte man dabei offenbar nicht geprüft. Ob ihre negativen Daten noch irgendwo in Umlauf sind, kann sie aber auch jetzt nicht absehen und den Handyvertrag hat sie immer noch nicht. Und solche Verwechslungen sind keine Seltenheit.
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quelle: swr.de