Verkaufsverbot für Energydrinks


Energydrinks sind alles andere als harmlose Muntermacher. Nach unkontrolliertem, mehr-Konsum kann es unter anderem zu Herzrasen oder Bluthochdruck kommen. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch warnt, dass die Muntermacher im Verdacht stehen, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen und sogar Todesfälle zu verursachen.
Die Drinks werden in coolen Dosen präsentiert und spektakuläre Sport-Events werden gesponsert. Egal ob „Red Bull“, „Monster“ oder „Booster“: Koffeinhaltige Energydrinks sind bei den Jugendlichen äusserst beliebt. Die Produzenten der Drinks tun auch einiges dafür. Sie werben aggressiv für die zuckersüss schmeckende Plörre, die einem einen Kick verpassen sollen.
Die Gesellschaft der Europäischen Kinderkardiologen fordert ein europaweites Verkaufsverbot der Getränke an Minderjährige
Häufig werden die süssen, koffeinhaltigen Trendgetränke gemixt mit Alkohol konsumiert.
Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nehmen Jugendliche zu viel Koffein zu sich. Die Behörde veröffentlichte im Mai eine Studie, die zeigte, dass bereits 68 Prozent der Teenager in der EU Energydrinks konsumieren. Den Angaben zufolge überschreitet jeder vierte von ihnen mit drei und mehr Dosen hintereinander die als unbedenklich eingestufte Menge Koffein.
Der Göttinger Kinderkardiologe Martin Hulpke-Wette meint, sei ein Verbot schon deshalb notwendig, weil die Folgen des chronischen, hochdosierten Konsums von Energydrinks im Jugendalter noch gar nicht wissenschaftlich untersucht seien. Dem Arzt zufolge leiden mindestens 700.000 Kinder in Deutschland unter Bluthochdruck, die meisten wüssten davon gar nichts.
Mittlerweile gibt es „Energy Sweets“ auf dem Markt
Das sind koffeinhaltige Fruchtgummis in Form von Dosen.
„Das ist für mich die Perversion schlechthin. Immer jüngere Kinder sollen damit angefüttert werden“, sagte Hulpke-Wette. Offensichtlich hätten die massiven wirtschaftlichen Interessen ein höheres Gewicht als die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen, so der Arzt. Auch bei diesem Thema müsse – wie bei Zigaretten und Alkohol- der Jugendschutz greifen.
Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) meint:
„Wir müssen das Bewusstsein schärfen. Nachhaltige Erfolge erzielen wir durch Aufklärung und Bildung. Es wird noch in diesem Jahr eine Aufklärungskampagne zu Energydrinks und anderen koffeinhaltigen Lebensmitteln gestartet. Unter anderem seien in diesem Rahmen Faltblätter, Internet- und Hörfunkbeiträge sowie Materialien für den Schulunterricht geplant.“