Ware Frau: Als Zwangsprostituierte in Deutschland

Verlockt vom Reichtum Europas drängen viele Familien ihre Töchter nach Europa zu gehen. So geraten sie in die Fänge brutaler Frauenhändler und müssen sich zunächst einem blutigen „Juju“-Ritual in einem Voodoo-Schrein unterziehen.
Eingeschüchtert schwören sie ihren Peinigern bedingungslose Treue und verpflichten sich „Schulden“ von bis zu € 70.000 „abzuarbeiten“.
An der Spitze dieses afrikanischen Mädchenhandels stehen skrupellose Zuhälterinnen mit deutschen Pässen, die den nigerianischen Frauenhandel zum einzigen organisierten Verbrechen weltweit machen, das von Frauen kontrolliert wird.
Gebunden durch den Schwur und aus Angst vor Übergriffen gegen ihre Familien sind nur wenige Mädchen bereit, gegen ihre Peiniger auszusagen. Auch gibt es keine Kronzeugenregelung, die den Opfern nach einer Aussage einen sicheren Verbleib in Deutschland ermöglicht.
die story-Autoren Katrin Eckert und Lukas Roegler sind nach Nigeria gereist und erzählen die persönlichen Geschichten von Frauen, deren Traum von Europa zu einem Prostitutionsalbtraum in deutschen Bordellen wurde.
Sie sprachen mit überlasteten Polizisten und zeigen auf warum der deutsche Rechtsstaat im Kampf gegen den nigerianischen Menschenhandel oft versagt.