Warnung vor falschen Microsoft-Technikern
So werden Sie abgezockt
Fast täglich klingelt bei Computernutzern aus der Schweiz, Österreich oder Deutschland das Telefon. Es melden sich angebliche Microsoft-Mitarbeiter die Ihnen erzählen:
“Es wäre ihr Rechner gefährdet, da dieser von einem Virus befallen, oder die Microsoft Lizenz abgelaufen sei. Diesen Umstand hätte der eigene Computer an das „Support Team“ gemeldet, weshalb der routinemäßige Kontrollanruf erfolgt. Mit unserer telefonischen Hilfestellung sollte es möglich sein, das Problem zu beheben und wieder einen funktionstüchtigen Computer zu bekommen.”
Weitere bekannte Bezeichnungen der Anrufenden sind:
- Windows Helpdesk
- Windows Service Center
- Microsoft Tech Support
- Microsoft Support
- Windows Technical Department Support Group
- Microsoft Research and Development Team (Microsoft R & D Team)
Das Ziel dieser angeblichen Microsoft-Mitarbeiter ist es, sich Zugang zum Computer des Nutzers zu verschaffen. In der Regel bieten sie an, die Computerprobleme durch einen so genannten Fern-Zugriff zu beheben. Dabei wird Fremdwartungssoftware verwendet, die auch von echten Computerexperten eingesetzt wird.
Um den Geschädigten zu beweisen, dass der Computer auch wirklich gefährdet ist, wird den Geschädigten etwa die Ereignisanzeige eingeblendet, die oft eine Vielzahl von Fehlern und Warnmeldungen anzeigt.
Diese Meldungen sind jedoch meist ohne Belang- und werden auch bei einwandfrei laufenden Rechnern angezeigt. Nicht selten gelingt es den Anrufern jedoch, Betroffenen damit soweit zu verunsichern, dass sie einen Fernzugriff gestatten.
Die Angerufenen werden unter Druck gesetzt, indem man ihnen mitteilen, dass ihr Computer im Falle einer Nichtbezahlung gesperrt wird.
Der angebliche Support Mitarbeiter fordert dann das Opfer auf, einen bestimmten Betrag mittels Kreditkarte oder Onlineüberweisung zu tätigen. Es wird auch in einzelnen Fällen gefordert, das man sofort eine Barüberweisung mittels “Western Union” an eine bestimmte Adresse ausführt.
Wenn der Angerufene die Software wie gefordert installiert und den Betrügern den Zugang gewährt, kann dieser den Computer fernsteuern, also auch Dateien austauschen, weitere Programme aus der Ferne installieren und so Spionagesoftware oder Schadcode einschleusen.
Bei den Anrufern handelt es sich nicht um qualifizierten Windows- oder Antivirenexperten und sie rufen auch nicht im Auftrag der Firma Microsoft an.
Microsoft hat ebenfalls eine Warnung ausgesprochen und empfiehlt Betroffenen, sofort Betrugsanzeige bei der Polizei zu stellen. Der Software-Konzern rät, keine Daten am Telefon herauszugeben, sondern direkt wieder aufzulegen.
Falls ein Schaden eingetreten ist, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Außerdem sollten die betroffenen Kreditkarten und auch das Online-Banking sofort gesperrt werden.
Die Polizei warnt eindringlichst:
- Sollten Sie solche Anrufe erhalten, notieren Sie, soweit im Display des Telefons zu sehen, die angezeigten Rufnummern. Eventuell ist im Display eine ausländische Rufnummer zu erkennen, die zum Beispiel mit 0015 oder 0016 beginnt.
- Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Anrufer ein, sondern beenden Sie das Gespräch.
- Führen Sie keine Installation von Software durch, zu der Sie am Telefon aufgefordert werden. Folgen Sie auch keinen Links, die Ihnen genannt werden.
- Tätigen Sie keine Zahlungen (zum Beispiel durch Herausgabe von Kreditkartendaten)
- Unterbrechen Sie im Notfall die Internetverbindung zum Computer.
- Zeigen Sie den Vorfall bei Ihrer nächsten Polizeidienststelle an.
Ist es zu einem Fernzugriff auf den Computer gekommen, so empfiehlt es sich, den betroffenen Computer auf Schadsoftware zu überprüfen und gegebenenfalls zu “reinigen”.
Zur Erinnerung:
Kein seriöses Unternehmen meldet sich unangemeldet telefonisch, um die Freischaltung eines Fremdzugriffs zu verlangen.
- Microsoft schickt unaufgefordert weder E-Mails- noch wird per Telefonanruf persönliche oder finanzielle Daten angefordert.
- Microsoft unternimmt keine unaufgeforderten Telefonanrufe, in denen angeboten wird, den Rechner zu reparieren.
- Gibt sich der Anrufer als Mitarbeiter der Microsoft Lotterie aus, dann lügt er. Es gibt keine Microsoft Lotterie.
- Microsoft fragt nicht aktiv nach Kreditkarteninformationen, um die Echtheit von Office oder Windows zu verifizieren.
- Microsoft kontaktiert Nutzer nicht ungefragt, um über neue Sicherheitsupdate zu informieren.
Wir raten Ihnen, sollten Sie solch einen Anruf von einem angeblichen Mitarbeiter/in erhalten, legen Sie einfach kommentarlos auf.