Wenn Onlineshops abzocken
Auf der Suche nach einem Schnäppchen werden mitunter sogar erfahrene Internetnutzer zu Opfern. Sie überweisen gutgläubig Geld für Waren, die sie dann nie erhalten. Zahlen per Vorkasse sorgt immer wieder für Ärger über manche Online-Händler.
Thomas H. will sich eine Videokamera zulegen und sucht nach günstigen Angeboten. Beim Internethändler photoprimus.de findet er seine Traumkamera für gut 220,- Euro, die angeblich sofort verfügbar sei. Er schaut sich den Anbieter genau an und bestellt die Kamera. Gezahlt wird per Vorkasse. Wochenlang hört er nichts von dem Händler.
Immer wieder wird Thomas H. vertröstet. Die Lieferung bleibt aus, obwohl die Kamera im Internet weiterhin als „sofort lieferbar“ angeboten wird. Schließlich hat Thomas H. genug und storniert seine Bestellung.
Immerhin erhält er die Mitteilung, dass man das akzeptiert und der Vorgang an die Buchhaltung gegeben werde. Sogar eine Frist von 14 Tagen wird angegeben. Die verstreicht jedoch und die per Vorkasse gezahlten 220,- Euro erstattet der Händler nicht zurück.
Die Handelsregistereinträge zeigen, dass beide Firmen den gleichen Geschäftsführer haben, Andreas Maximilian H.
Im Internet finden wir insgesamt vier Firmen, die auf seinen Namen laufen.
Bei der Karlsruher Staatsanwaltschaft sind bereits fast 60 Anzeigen gegen den Geschäftsführer eingegangen. Sie ermittelt wegen eines Anfangsverdachts des Betruges. Anfang Juni 2010 laufen die Ermittlungen noch. Zahlreiche Personen müssen noch befragt und umfangreiches, sichergestelltes Beweismaterial ausgewertet werden.
Einen Hinweis auf Betrug hat die Staatsanwaltschaft bislang jedoch nicht gefunden (Stand: 10. Juni 2010).