Windows 10 verboten?
Ein Verbot von Windows 10 ist in der Schweiz theoretisch denkbar
Die Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten haben “Abklärungen” zum Microsoft-Betriebssystems Windows 10 in die Wege geleitet. Den Datenschützern,(Edöb) ist besonders die Datensammelwut von Windows 10 ein Dorn im Auge.
“Das Büro des Datenschützers werde, falls notwendig, eine Empfehlung erlassen- wenn nötig würde man bis vor das Bundesgericht ziehen”
sagte Jean-Philippe Walter der stellvertretende Datenschutzbeauftragte, in einem Gespräch mit der Westschweizer Zeitung Le Temps.
Vergangene Woche hatte die Schweizer Piratenpartei die Eidgenössischen Datenschützer dazu aufgefordert, Windows 10 unter die Lupe zu nehmen.
“Die Software sauge Daten von Nutzerinnen und Nutzern ab und teile diese automatisch mit dem Hersteller. Dieser wiederum reiche die Daten an Dritte weiter, etwa an Werbeunternehmen”
Darin sieht die Partei Missbrauchspotential, insbesondere weil:
“ohne das Wissen des Nutzers eine grosse Menge an persönlicher Daten gesammelt und ausgewertet werden”
erklärt Co-Präsident der Piratenpartei Schweiz, Stefan Thöni.
In den AGB von Windows 10 heißt es unter anderem über die eingesammelten Daten: „Beispiele für erfasste Daten: Name, E-Mail-Adresse, Einstellungen und Interessen, Browser-, Such und Dateiverlauf, Daten zu Anrufen und SMS, Gerätekonfigurations- und Sensordaten und Anwendungsnutzung.“
Der IT-Rechtsexperte Rechtsanwalt Steiger:
“Sollte sich Microsoft nicht an die Empfehlungen halten, könnte dies gar das Ende von Windows 10 in der Schweiz bedeuten. Ein Verbot von Windows 10 ist in der Schweiz theoretisch denkbar.”
Aufgrund der laufenden Ermittlungen äussert sich der oberste Datenschützer der Schweiz zur Zeit nicht zum Fall Windows 10.
Die Datenschützer empfehlen aber, dass sich Kunden gut überlegen, ob sie Windows 10 tatsächlich nutzen wollen. Ist das der Fall, sollen sie über die Systemeinstellungen die Datensammelwut von Microsoft so gut wie möglich unterbinden.