Zika-Virus
WHO erwägt Gesundheitsnotfall auszurufen
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Die Weltgesundheitsorganisation WHO will am heutigen Montag in einer Krisensitzung entscheiden, ob die Verbreitung des Zika-Virus in Südamerika als weltweiter Gesundheitsnotfall eingestuft wird.
Wie gefährlich ist das Zika-Virus? Was bedeutet das für Deutschland?
Das Zika-Virus ist ein alter Bekannter. Es wurde erstmals 1947 in Uganda bei einem Affen entdeckt. Der erste Fall beim Menschen wurde Angaben der 1968 bekannt. Das Zika-Virus ist verwandt mit Viren, die Gelbfieber und Dengue-Fieber auslösen. Reisenden, die aus Risikoländern kommen und entsprechende Probleme haben, sich unbedingt untersuchen zu lassen.
Unerlässlich ist das vor allem für schwangere Frauen.
Denn auch, wenn das Virus für Frau und Mädchen in den meisten Fällen kaum Auswirkungen hat, das Ungeborene kann dadurch schwere neurologische Schäden erleiden. Zu erkennen ist sie an Entwicklungsstörungen an Schädel und Gehirn.
Kann das Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen werden?
Dass das Virus durch Bluttransfusionen übertragen werden könnte, ist bisher nur ein Verdacht. Forscher diskutieren auch die Möglichkeit sexueller Übertragung. Belegt ist der Fall, über den unter anderem die “Ärzte Zeitung” berichtet hat: Ein US-Biologe, der im Senegal von Moskitos gestochen wurde, erkrankte nach seiner Rückkehr in die USA an Zika-Fieber. Wenige Tage später traten auch bei seiner Frau Zika-Symptome auf. Außerdem wurden 2013 bei einem Patienten in Französisch Polynesien Zika-Viren im Sperma gefunden.
Das sind die Symptome einer Zika-Infektion
Symptome treten meist drei bis sieben Tage nach der Infektion durch einen Mückenstich auf. Sie ähneln einem grippalen Infekt: leicht erhöhte Körpertemperatur, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Manchmal kommt es auch zu Hautausschlag und Juckreiz, Bindehautentzündung oder Schwellungen an Händen oder Füßen.
Üblicherweise klingen die Beschwerden nach zwei bis drei Tagen ab.
Schwangeren wird dringend von Fernreisen abgeraten.
Mückenschutzmittel- selbst starke Produkte aus den jeweiligen Reiseländern- bieten keinen vollständigen Schutz. Eine Impfung oder medikamentöse Therapie gegen Zika-Viren gibt es zudem bislang nicht.
Erste Fluglinien haben bereits auf die Lage reagiert. So bietet die Lufthansa und ihre Tochterfluglinien Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Eurowings die Möglichkeit Flugreisen in Risikoländer kostenlos umzubuchen, so ein Sprecher.
Das Angebote gelte für schwangere Frauen und ihre Begleitung, die bis zum 31. März nach Mittel- und Südamerika oder in die Karibik fliegen wollen. British Airways und einige US-Fluglinien haben ähnliche Maßnahmen ergriffen.